The Nizkor Project: Remembering the Holocaust (Shoah)

Office of Strategic Services
Hitler Source Book
Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei
by Joseph Goebbels
(Part 1 of 4)


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GOEBBELS, V. Kaiserhof zur Reichskanzlei -1-

6. Januar 1932

Beim Fuehrer. Groener hat ihn telegraphisch nach Berlin gerufen. Irgendwie wird es wohl um den Burgfrieden gehen. Hitler sieht wie immer ganz klar. Man kann ihm kein X fuer ein U vormachen.

p.19, Kaiserhof z. Reichskanzlei

?. Januar 1932

Ich bespreche mit dem Fuehrer die Einzelheiten meiner Rede im Sportpalast. Es muss heute ja etwas gesagt werden....

Der Fuehrer faehrt nach Lemgo, um dort zu reden. Er ist, wie immer bei solchen Aktionen, in einer wunderbaren Stimmung.

p.21, Goebbels, Kaiserhof z. Reichskanzlei

10. Januar 1932

Am Abend kommt der Fuehrer zu uns zu Besuch. Er hat Sonnabend mit Bruening verhandelt..... Wir verbringen den Abend mit Musik. Das ist immer nach schweren Tagen die beste Erholung.

pp.22/23, Goebbels, Kaiserhof zur Reichskanzlei

11. Januar 1932

Der Fuehrer ist ueberladen mit Verhandlungen. Goering ist ihm dabei eine wertvolle Stuetze.

p.24, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

19. Januar 1932

Abfahrt Muenchen. Der Fuehrer faehrt mit. Es ist immer am schoensten, wenn man mit ihm allein ist, und er ganz ungezwungen erzaehlen kann. Der Fuehrer ist der beste Erzaehler, den ich kenne. Besonders, wenn er von seiner Jugend redet. Er hat sich niemals geaendert, ist immer derselbe geblieben.

pp.26/27. Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

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2. Februar 1932

Bis spaet in die Nacht hinein debattieren wir noch ueber Tagesfragen und Probleme der Zukunft. Bewundernswert am Fuehrer bleibt immer der ungemein feine Instinkt, der niemals in die Irre geht.

pp.37. Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

4. Februar 1932

Nachmittags rede ich mit dem Fuehrer noch einmal ueber den endgueltigen Plan fuer die kommenden Propagandakaempfe. Man kann wunderbar mit ihm zusammen arbeiten. Er gehoert zu jenen seltenen Menschen, die, wenn sie einem einmal ihr Vertrauen geschenkt haben, einen auch frei und unbehindert arbeiten lassen. So wie er fuer sich Autoritaet beansprucht, so gibt er jedem Autoritaet, der ihrer bedarf. Die gegnerische Presse schildert ihn vollkommen falsch und irrtuemlich. Es gibt keinen Menschen, der weniger das Zeug zum Tyrannen in sich haette.

.....wir sind in einem Muenchener Atelier und schauen der Arbeit eines bekannten Bildhauers zu. Dann werden bei Professor Troost die Entwuerfe zu dem neuen Bau des Braunen Haus geprueft. Es ist wunderbar zu beobachten, wie sicher und unbeirrt der Fuehrer sich auf die kommende Uebernahme der Macht einstellt. Da wird bei ihm auch nicht mit einem leisen Gedanken in Zweifel gezogen. Er redet, handelt und empfindet so, als wenn wir schon die Macht haetten. Das gibt seiner ganzen Umgebung eine herrlische Selbstsicherheit. ..... pp.38/39, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

26. Februar 1932

Beim Fuehrer sind seine Militaerpapiere aus Oesterreich angekommen. Ein drastischer Beweis gegen die frechen Verleumdungen Grzesinskis.

pp.53, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

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13. Maerz 1932 (Verlorene Wahlschlacht)

....Ich telephoniere in der Nacht mit dem Fuehrer. Er hat absolut die Fassung behalten und steht ueber der Situation. .....Wenn wir jetzt tritzig wieder an die Arbeit gehen, dann koennen wir die Scharte auswetzen.

Der Fuehrer ist auch sofort dazu entschlossen. Er zoegert keinen Augenblick, den Kampf aufs neue aufzunehmen. Das gibt seiner ganzen Umgebung wieder Mut.... In der Beherrschung von gefaehrlichen Situationen ist er souveraener Meister. Ich habe ihn niemals schwach gesehen....

pp.62, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

14. Maerz 1932

Der Fuehrer ist aufrecht und ungebrochen. Er kommt mir vor wie ein Feldherr, der nach einer verlorenen Schlacht seine auseinanderfallenden Truppen wieder sammelt.

p.63, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

16. Maerz 1932

....Alles moegliche wird durchgesprochen. Schliesslich landen wir bei Paragraph 218. Der Fuehrer vertritt hier denselben harten Standpunkt, wie jeder anstaendige Mensch. Man darf so etwas nicht aufkommen lassen. Sonst wird es eine Volksseuche. (*)

(*) Abtreibungs-Paragraph.

p.66, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

27. Maerz 1932

Oben im Hause des Fuehrers finden wir einen wunderbaren Empfang. Wir sind ganz ausgehungert und fallen ueber ein frugales Abendessen her....

p.70, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

28. Maerz 1932

Plaene geschmiedet. Pistolenschiessen geuebt. Der Fuehrer ist ein absolut sicher Schuetze.

p.71, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

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2. September 1932

Der Fuehrer hat auch hetzt wie immer ein klares, intuitives Urteil. Der Gegensatz gegen ihn wird ausschliesslich von Strasser genaehrt. Die Argumente, die dort vorgebracht werden sind aus dem Horizont eines Gewerkschaftlers genommen. Seine Ideen sind ohne jeden Hoehenflug. Sie wirken deshalb auch auf den Fuehrer nicht, der in seinem Wesen ein absolut kuenstlerisch empfindlicher Mensch ist.

Wer das Glueck hat, oft mit dem Fuerer zusammen zu sein, gewinnt ihn von Tag zu Tag lieber; nicht nur, dass er in saemtlichen Fragen immer richtig entscheidet, er ist auch persoenlich von einer so unbe- schreiblichen Guete und so herzlichen Kameradschaft, dass er jeden Menschen, der in seinen Blickkreis tritt, gefangen nimmt.

p.155, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

12. September 1932

(Misstrauensvotum gegen Papen) ...Der Fuehrer wartet im gegenueberliegenden Reichstags- praesidentenpalais auf unseren Bericht. Er ist ganz ausser sich vor Freude. Wieder hat er klar und eindeutig entschieden....

p.163, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

16. September 1932

Das ist das Grosse am Fuehrer, dass er mit ewig gleichbleibender Zaehigkeit einem einzigen Ziel nachstrebt, und ihm alles zu opfern bereit ist.

p.166, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

19. September 1932

Abends in der Wiener Oper......Hier hat der Fuehrer oft als junger Mensch auf der Galerie gestanden und Wagner gehoert. Jedesmal, wenn wir anderswo in der Oper waren, erzaehlte er davon...

...Der Fuehrer ist nach Wien gefahren zu einem privaten Besuch. Niemand weiss davon, damit es keine Menschenauflaeufe gibt.

p.167, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

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24. Oktober 1932

Der Fuehrer hat vor seiner Wahlreise einen Abstecher nach Berlin gemacht. Ich treffe ihn zuhause und habe Gelegenheit, die ganze Situation mit ihm durchzusprechen. Auch er ist empoert ueber die unsachlichen Vorstoesse Strassers.

p.187, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

28. Oktober 1932

Zu Hause treffe ich den Fuehrer an. Wir besprechen uns ueber alles moeglich. Er ist sehr siegesgewiss.

p.187, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

2. November 1932

Abends nach der Versammlung im Kaiserhof ist der Fuehrer in bester Stimmung. Er ist fest davon ueberzeugt, dass, wenn wir auch Stimmen in grossem Unfang verlieren, diese Wahl trotzdem ein grosser psychologischer Erfolg fuer uns wird.

p.191, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

8. November 1932

Lange Beratung mit dem Fuehrer. Er ist ganz auf wilden Kampf eingestellt; von Versoehnung will er nichts wissen....

Als ich mit dem Fuehrer allein bin, spricht er seinen ganzen Groll ueber Strasser und seine ewige Minier- und Sabotagearbeit aus.....

pp.198/199, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei

18. November 1932

Der Fuehrer kommt um ein Uhr in Tempelhof an..... Der Fuehrer geht mit uns nach Hause und ich orientiere ihn kurz ueber die Situation.....

Um Mitternacht kommt der Fuehrer noch einmal zurueck. Wir erzaehlen und musizieren. Das ist die einzige Ausspannung nach harten, nervenzerreisenden Kaempfen.....

Der Fuehrer ist sehr aufgeraeumt. Sein einziges Misstrauen geht gegen Strasser.....

p.205, Goebbels, Kaiserhof-Reichskanzlei


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